Fachtagung „Incoming in den Jugendfreiwilligendiensten – Möglichkeiten und Grenzen"

Die FSJ-Zentralstelle BAFzA organisierte am 26. und 27. Juni in Köln eine zentralstellenübergreifende Fachtagung „Incoming in den Jugendfreiwilligendiensten – Möglichkeiten und Grenzen“. 80 Teilnehmer*innen waren anwesend. Ziel war die Diskussion des aktuellen Sach- und Wissensstandes in pädagogischer, rechtlicher und gesellschaftspolitischer Hinsicht. Best Practice Beispiele wurden vorgestellt, Vorträge vertieften die Reflexion über die verschiedenen Aspekte des Incoming.


Für großes Interesse sorgten die visarechtlichen Betrachtungen zum Incoming, welche vom Auswärtigen Amt angestellt wurden. Es gab zahlreiche Rückmeldungen und Fragen der Teilnehmenden. Ein Schwerpunkt der Diskussion waren dabei die letztes Jahr vorgenommenen Anpassungen im Visumhandbuch, wo zum ersten Mal konkrete Sätze für die Sicherung des Lebensunterhalts aufgenommen wurden. Da die Ausgestaltung des Incomings sehr divers ist und z.B. Unterkünfte mitunter kostenlos zur Verfügung gestellt werden und von Gastfamilien und Einsatzstellen teilweise auch andere Leistungen übernommen werden, bedarf es einer Nachsteuerung im Visumverfahren. Diese soll mit der nächsten Ergänzungslieferung des Handbuches vorgenommen werden. Eine weitere diskutierte Hürde sind die teils langwierigen und komplizierten Visaantragsverfahren, welche für sehr viel Frustration sorgen.

Am zweiten Tag standen die pädagogischen Herausforderungen im Vordergrund. Themen waren eine möglichst gute Einbindung und Begleitung der Freiwilligen, Umgang mit Diskriminierungen und das Spannungsfeld zwischen Arbeitsmarktneutralität und den Wünschen verschiedener Akteure. Es wurde deutlich, dass es durchaus unterschiedliche Interpretationen über die Rolle von Incoming-Freiwilligen gibt. Während sich wiederholt gegen die Verzweckung des Incomings ausgesprochen wurde, wünschten sich andere Teilnehmende eine bessere Möglichkeit, Freiwilligen längerfristig eine Perspektive in den Einsatzstellen zu bieten.